Fahrtenbuch richtig führen – So gelingt es dir!
Das Fahrtenbuch ist für viele Selbstständige ein notwendiges Übel um zu dokumentieren, welche Fahren wann und aus welchem Grund stattgefunden haben. Doch das Fahrtenbuch führen lohnt sich, denn so lässt sich einiges an Steuern sparen. Wichtig ist, dass Ihre Aufzeichnungen korrekt geführt werden und deshalb zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag, worauf Sie bei deinem Fahrtenbuch achten müssen, welche Fallen es gibt und wie Sie sicherstellen, dass alle Fahrten korrekt aufgezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Definition – Fahrtenbuch
- Unterscheidung zwischen Dienstfahrt und Privatfahrt
- Wann lohnt sich das Fahrtenbuch führen für private Zwecke?
- Wann benötigt man ein dienstliches Fahrtenbuch?
- Steuerliche Aspekte
- Fahrtenbuch führen für PKW im Betriebsvermögen
- Was muss im Fahrtenbuch stehen?
- Klassifizierung der Fahrten
- Fahrtenbuch führen mit Vorlage
- Wer prüft das Fahrtenbuch?
- Elektronisches Fahrtenbuch führen
- Fazit
Definition – Was ist ein Fahrtenbuch?
Im Fahrtenbuch werden alle zurückgelegten Strecken erfasst und zusätzliche Informationen, etwa Datum und Uhrzeit der Abfahrt, Dauer der Fahrt, zurückgelegte Kilometer und Anlass der Fahrt, ergänzt. Im Fokus steht dabei der steuerliche Aspekt, wenn ein Firmenwagen teilweise beruflich und teilweise auch privat genutzt wird.
Durch die Aufzeichnungen im Fahrtenbuch wird dokumentierbar, ob das Fahrzeug dem Betriebsvermögen zurechenbar ist. Außerdem bildet das Fahrtenbuch die Grundlage um zu berechnen, ob es vorteilhaft ist die 1%-Regelung zu nutzen, auf die wir noch näher eingehen werden, oder ob der Ansatz der tatsächlich gefahrenen beruflichen Kilometer für Sie günstiger ist.
Wofür braucht man ein Fahrtenbuch?
Die wichtigste Funktion des Fahrtenbuches ist, dass aufgezeichnet wird wann das Fahrzeug für welche Strecke, durch wen und aus welchem Anlass benutzt wurde. So lässt sich der privat genutzte und der betrieblich genutzte Anteil des Fahrzeuges ermitteln. Das Fahrtenbuch muss dabei bestimmte Formatvorlagen erfüllen. So müssen Sie auf jeden Fall folgende Positionen angeben:
- Fahrerin bzw. Fahrer
- Datum (idealerweise mit Uhrzeit)
- Reiseziel
- Zweck der Fahrt
- Bei geschäftlichen Fahrten: aufgesuchter Kunde / Partner etc.
- Endkilometerstand des Fahrzeugs nach Ende der Fahrt
Das Fahrtenbuch muss außerdem fortlaufend geführt werden und es darf nicht manipulierbar sein.
Wer braucht ein Fahrtenbuch?
Kurz gesagt, alle Unternehmen die Firmenwagen besitzen, müssen auch ein Fahrtenbuch führen. Denn schließlich sind sie verpflichtet glaubhaft nachzuweisen, dass es sich bei den zurückgelegten Strecken um dienstliche Fahrten gehandelt hat. Somit soll sichergestellt werden, dass eindeutig erkennbar ist ob die Privatnutzung überwiegt oder es sich um ein Firmenfahrzeug handelt, das dem Betriebsvermögen zugerechnet werden kann.
Ebenso kann ein Fahrtenbuch privat geführt werden, um aufzuzeichnen, welche Fahrten beruflich begründet sind. In diesen Fällen kann es steuerlich vorteilhaft sein das Fahrtenbuch zu führen, statt die 1%-Regelung in Anspruch zu nehmen.
Unterscheidung zwischen Dienst- und Privatfahrten
Maßgeblich ist immer der Anlass der Fahrt. Es muss bewiesen werden, dass eine Fahrt beruflicher Natur war. Deshalb ist es nötig, neben Angaben wie Datum und Kilometerstand auch zu vermerken, welcher Kunde oder Partner besucht wurde. Somit ist festgehalten, was genau der Anlass der Fahrt war und bei einer Überprüfung des Fahrtenbuches ist somit auf den ersten Blick klar, ob die beruflichen Fahrten ehrlich eingetragen wurden.
Privatfahrten müssen selbstverständlich auch vermerkt werden. Sind diese als privat gekennzeichnet, muss nicht näher angegeben werden welchen Anlass die Fahrt hatte. Die Detailangaben zu den besuchten Personen oder Unternehmen dienen also rein zu Beweiszwecken dienstlicher Fahrten und sind dementsprechend auch nur bei eben solchen Fahrten notwendig.
Wann lohnt sich das Fahrtenbuch führen für private Zwecke?
Kurz gesagt lohnt sich ein Fahrtenbuch immer dann, wenn Sie viele Strecken beruflicher Natur zurück legen. Denn dann können Sie, statt die 1%-Methode zu nutzen, durch die Führung eines Fahrtenbuches bares Geld bzw. Steuern sparen.
Das Fahrtenbuch sichert Ihnen die Gelegenheit, dass das Finanzamt den tatsächlichen Anteil der beruflichen Nutzung des Fahrzeugs akzeptiert und es somit zu keiner pauschalen Regelung kommt. Es wird somit der real gefahrene Anteil angesetzt und nicht die 1%-Regel verwendet.
Wann benötigt man ein dienstliches Fahrtenbuch?
Wer vom Fahrtenbuch spricht, denkt zuerst fast immer an steuerliche Optimierungsmöglichkeiten und die Nachweispflicht beruflich zurückgelegter Strecken. Doch abseits davon gibt es auch noch ganz andere Gründe, um ein Fahrtenbuch konsequent zu führen.
§31a StVZO
Abseits steuerlicher Aspekte kann es auch wegen Verkehrsverstößen nötig werden ein Fahrtenbuch zu führen. Nach Fahrtenbuchauflage in§31a StVZO kann das Führen eines Fahrtenbuchs vorgeschrieben werden, wenn es mit dem Fahrzeug zu schweren Verkehrsverstößen gekommen ist, sich aber nicht mehr ermitteln lässt, wer tatsächlich das Auto gelenkt hat. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn ein Unternehmen ein Fahrzeug hat, das mehrere Mitarbeiter gemeinsam nutzen. Wenn hier nicht vermerkt wird, wer wann hinter dem Steuer gesessen hat und dann ein Strafmandat eingeht, führt das klarerweise zu Problemen. Je schlimmer der Verstoß, desto kritischer wird eine mangelhafte Nachverfolgbarkeit.
Dementsprechend ist es möglich, dass dann die Pflicht zur Führung eines Fahrtenbuchs auferlegt wird. Aus Sicht von Unternehmern, die mehreren Mitarbeitern ein geteiltes Fahrzeug bereitstellen, sollte also alleine schon als vorbeugende Maßnahme sichergestellt werden, dass stets ein korrektes Fahrtenbuch geführt wird.
Steuerliche Aspekte
Bei den steuerlichen Aspekten gibt es zwei zentrale Unterscheidungen: Entweder wird die sogenannte 1%-Regelung genutzt oder die gefahrenen Strecken werden anhand des Fahrtenbuches exakt abgerechnet. Beide Optionen sehen wir uns nun im Detail an.
1%-Regelung
Wenn ein Firmenwagen teilweise privat genutzt wird, so kann dieser mit der sogenannten 1%-Regelung pauschal versteuert werden. Das funktioniert so, dass ein Prozent des Brutto-Listenpreises des Fahrzeuges (inklusive aller Extras und der Mehrwertsteuer) als geldwerter Vorteil pro Monat versteuert wird. Das heißt, vom gesamten Brutto-Listenpreis werden 12% pro Jahr herangezogen.
Dann gibt es weitere Details, die zu beachten sind. Kann ein Arbeitnehmer dieses Fahrzeug nämlich auch nutzen, um von seinem Wohnsitz zum Büro zu gelangen, müssen pro Kilometer der zwischen der Wohnung und dem Arbeitsplatz liegen 0,03 Prozent des Brutto-Listenpreises als geldwerter Vorteil erfasst werden. Das ist aber wieder nur dann nötig, wenn diese Strecke öfter als 46 Mal pro Jahr zurückgelegt wird.
Selbstständige aufgepasst! Wenn Sie nicht Arbeitnehmer sind, sondern Unternehmer, so können Sie die pauschale 1%-Regelung nur dann anwenden, wenn zumindest 50% aller Fahrten mit dem Fahrzeug beruflicher Natur sind. Fahrten zwischen Ihrer Wohnung und dem Arbeitsplatz gelten als betrieblich veranlasste Fahrten. Beachten Sie aber stets, dass Sie nachweisen müssen, dass Sie das Fahrzeug zu über 50% beruflich nutzen.
Eine Ausnahme gibt es auch für Selbstständige. Wenn es nötig ist doppelte Haushaltsführung zu betreiben, so zählen auch die sogenannten Familienheimfahrten als beruflich veranlasste Fahrten.
Versteuerung auf Grundlage des Fahrtenbuches
Wenn Sie nicht die pauschale Variante mit der 1%-Regelung nutzen möchten, müssen Sie ein exaktes Fahrtenbuch führen und können so genau die gefahrenen Kilometer exakt abrechnen. Durch das Fahrtenbuch wird der tatsächliche privat genutzte Anteil ermittelt. Das ist somit im typischen Fall nur dann vorteilhaft für Sie, wenn Sie das Fahrzeug sehr intensiv beruflich nutzen und nur selten private Fahrten vorkommen.
Steuerliche Vorteile
Welche Option für Sie tatsächlich finanziell besser ist, hängt ganz davon ab, wie Sie das Auto genau nutzen. Dazu sollten Sie sich Aufzeichnungen und Gedanken machen, denn der finanzielle Unterschied kann durchaus beträchtlich sein. Wir sehen uns beide Herangehensweisen nun mit einer Beispielrechnung genauer an.
Beispielrechnung
Stellen Sie sich vor, sie kaufen ein gebrauchtes Fahrzeug für Ihr Unternehmen. Der Preis liegt bei 25.000 Euro, doch der Listenpreis für das Fahrzeug, also der Neupreis inklusive Umsatzsteuer, liegt bei 30.000 Euro. Nun fahren Sie täglich 20 Kilometer zu Ihrem Büro.
Es ergibt sich folgende Berechnung:
1% + 20 km x 0,03% : km = 1,6%
Diese 1,6% multiplizieren Sie mit dem Neupreis des Fahrzeuges, also mit 30.000 Euro. Das Ergebnis liegt bei 480 Euro, die als Privatentnahme zu verstehen und somit steuerpflichtig sind. Dass Sie das Fahrzeug für 25.000 Euro gekauft haben, spielt in der Berechnung also keine Rolle.
Diesen ermittelten Betrag brauchen Sie in weiterer Folge nur noch mit dem Betrag vergleichen, den Sie an Einkommenssteuer bezahlen müssten, wenn Sie ein Fahrtenbuch führen. Ergibt sich daraus, dass Sie so viele berufliche Fahrten haben und so wenige Strecken privat zurücklegen, dass das Fahrtenbuch steuerlich attraktiver ist, so lohnt sich der Aufwand des konstanten Mitschreibens der absolvierten Fahrten.
Fahrtenbuch führen für PKW im Betriebsvermögen
Wenn Sie selbstständig sind, so können Sie Ihren PKW in das Betriebsvermögen aufnehmen. Voraussetzung ist, dass Sie das Fahrzeug zwischen 10 und 50% betrieblich nutzen müssen – in diesem Fall sprechen wir von gewillkürtem Betriebsvermögen. Wenn der Anteil sogar über 50% liegt, ist das Fahrzeug notwendiges Betriebsvermögen.
Was muss im Fahrtenbuch stehen?
Wie genau das Fahrtenbuch aufgebaut sein muss, ist vor allem durch einige verpflichtende Punkte, die Sie unbedingt aufführen müssen, geregelt.
Sehen wir uns diese der Reihe nach an:
- Amtliches Kennzeichen
- Datum
- Startort und Ziel
- Reiseroute kurz beschrieben (besonders wichtig, wenn Sie irgendeine Art von Umweg gefahren sind, damit erklärbar ist, weshalb Sie nicht die direkte Route genommen haben).
- Zweck der Fahrt und Name des Kunden bzw. Partners: Erstellen Sie am besten einen kurzen Vermerk, der besagt, warum Sie die Person getroffen haben, wer dies genau ist und wo das Treffen stattgefunden hat.
- Wer ist gefahren?
- Kilometerstand (am Beginn und Ende jeder Fahrt einzutragen)
- Art der Fahrt (privat oder beruflich, wenn beruflich, dann idealerweise mit kurzer Beschreibung des Anlassfalls)
- Ausführung einzelner Fahrten
- Betriebliche Fahrten: Das konkrete Ziel muss genannt werden, der Straßenname und Ort reichen nicht aus. Der Name des Kunden bzw. Partners ist anzumerken und die vollständige Adresse muss angegeben werden, nachträgliche Listen oder Verweise auf Kalender sind nicht gestattet.
- Aufzeichnung privater Fahrten
Wichtig ist zu verstehen, dass dies die Mindestanforderungen sind. Je genauer Sie beim Erfassen der Daten rund um alle Fahrten sind, desto besser. Sie befinden sich in der Situation der Nachweispflicht, Sie müssen also beweisen, welche Fahrten beruflich waren. Somit ist es für Sie nur vorteilhaft, wenn Sie dies möglichst exakt dokumentieren.
Klassifizierung der Fahrten
Welche Fahrten gelten denn nun ganz genau als beruflich und welche sind der Privatsphäre zuzurechnen? Oftmals ist dies ganz eindeutig zu sagen, doch es kann auch Situationen geben, in denen das nicht so einfach der Fall ist. Außerdem sind einige Ausnahmefälle genau definiert. Wir sehen uns daher einige gängige Regelungen genauer an.
Definition „privat“
Wenn Sie eine Fahrt selbst als private Strecke eintragen, sollte dies nicht groß hinterfragt werden, denn schließlich erlangen Sie daraus keinen steuerlichen Vorteil. Als private Fahrten gelten vereinfacht gesagt all jene Fahrten, die nicht aus betrieblicher Notwendigkeit heraus entstehen.
Definition „Wohnung“
Es ist wichtig, was Sie genau als Wohnung bezeichnen, denn Sie müssen zwischen betrieblichen Fahrten, Fahrten zwischen der Wohnung und dem Betriebsort, Privatfahrten und Fahrten in Bezug zu anderen Einkünften oder doppelten Haushaltsführung unterscheiden.
Für die Klassifizierung der Fahrt ist also wichtig, dass Sie klar definieren, wo sich die Wohnung befindet. Dort sollte der dauerhafte Wohnsitz gemeldet sein, außer es liegt eine doppelte Haushaltsführung vor, bei der dann dementsprechend zwei Wohnsitze vorhanden sind.
Definition „Betrieb“
Für die Angabe der betrieblichen Fahrten sind alle zuvor schon beschriebenen Detailinformationen nötig, also neben Datum, Standort und genauem Ziel auch der Kilometerstand zu Beginn und Ende der Fahrt, die genaue Route, der Zweck der Reise und Angaben dazu, wen Sie dort getroffen haben. Bei betrieblichen Fahrten ist das Fahrtenbuch also besonders exakt zu führen.
Außerdem ist der Begriff Betrieb auch dahingehend relevant, dass es konkrete Regelungen für die Strecke von Ihrer Wohnung zu Ihrem Büro gibt. Zu betrieblichen Fahrten zählen alle Fahrten, welche die Betriebsstätte als Ziel oder Start haben.
Definition „Kunde“
Alle Fahrten, die Sie zu einem Geschäftspartner unternehmen und einen betrieblichen Grund haben, sind Betriebsfahrten. Besuchen Sie mehrere Kunden hintereinander, so müssen Sie nicht jede Fahrt einzeln auflisten, sondern können die komplette Tour angeben. Vorsicht ist geboten, wenn der Weg von einem Kunden zu Ihrer Wohnung führt oder umgekehrt, denn hierbei handelt es sich dann um Privatfahrten, da weder Start, noch Ziel, der Betrieb ist.
Fahrtenbuch führen mit Vorlage
Wenn Sie zukünftig ein professionelles Fahrtenbuch führen möchten, fidnen Sie online zahlreiche Vorlagen und Muster, die Sie nutzen können. Durch ein gutes Muster haben Sie die Sicherheit, dass Sie keine relevanten Angaben vergessen. Sie brauchen somit nur noch die jeweils relevanten Daten eintragen.

Bedeken Sie jedoch, dass Sie das Fahrtenbuch fortlaufend führen müssen. Es ist nicht erlaubt Ihre Fahrt erst Tage später nachzutragen, sondern die Führung muss konsequent laufend erfolgen. Nur so können Sie ein korrekt geführtes Fahrtenbuch sicherstellen. Andernfalls riskieren Sie, dass die beruflichen Fahrten nicht als solche anerkannt werden, was zu einer massiven finanziellen Mehrbelastung führen kann.
Wer überprüft das Fahrtenbuch?
Das Finanzamt ist für die Prüfung des Fahrtenbuches zuständig, da Sie durch das Fahrtenbuch die Bemessungsgrundlage Ihrer Einkommenssteuer verändern und es sich gegebenenfalls bei der Privatnutzung um einen geldwerten Bezug handelt. Diese Prüfungen erfolgen sehr genau, da dem Finanzamt bewusst ist, dass das Fahrtenbuch ansonsten geradezu dazu verleiten würde, die ein oder andere Fahrt falsch zu deklarieren.
Dementsprechend wichtig ist es auch, dass Sie Ihr Fahrtenbuch immer in Ordnung halten, es laufend mitführen und alle Fahrten ehrlich eintragen.
Mögliche Konsequenzen bei falscher Fahrtenbuchführung
Grundsätzlich muss der Fahrzeughalter das Fahrtenbuch führen. Wenn es sich um eine Verpflichtung zur Führung des Fahrtenbuchs handelt, weil zuvor ein Bußgeldverfahren anhängig war, so ist außerdem definiert, wer genau das Fahrtenbuch führen muss.
Das falsche Ausfüllen eines Fahrtenbuchs führt zu einem Bußgeld. Außerdem ist klar, dass bei einem mangelhaft geführten Fahrtenbuch jene Fahrten, die womöglich doch privat waren, wohl als Privatfahrten gezählt werden und nur jene, die ganz eindeutig betrieblichen Ursprungs sind, anerkannt werden.
Was tun, wenn man das Fahrtenbuch verloren hat?
Wenn das Fahrtenbuch verloren geht, ist das leider ein ziemlich großes Problem. Die Folge ist ein Bußgeld. Wenn es sich um eine Auflage gehandelt hat, dass das Fahrtenbuch geführt werden muss, so kann diese Dauer zur verpflichteten Führung entsprechend verlängert werden.
Für Unternehmer bedeutet der Verlust des Fahrtenbuchs, dass es hier keine Kulanz gibt, sondern automatisch die 1%-Regel herangezogen wird.
Gegen einen möglichen Verlust des Fahrtenbuches können Sie sich absichern, indem Sie das Fahrtenbuch elektronisch speichern.
Elektronisches Fahrtenbuch führen
Die Digitalisierung hält auch im Bereich der Dokumentation Ihrer Autofahrten Einzug. Es gibt digitale Lösungen für Fahrtenbücher beispielsweise in Form praktischer Apps. Außerdem können Sie die GPS-Daten mit dem Fahrtenbuch verbinden, sodass Sie alle gefahrenen Strecken ganz exakt nachvollziehen können.
Unterschiede und Vorteile zum klassischen Fahrtenbuch
Der Grundsatz, dass Sie das Fahrtenbuch nicht nachträglich verändern können, gilt selbstverständlich auch bei digitalen Lösungen. Sie sollten sich daher für eine Software entscheiden, die dieser Anforderung unbedingt gerecht wird. Teilweise sind Finanzämter hier etwas kulant und akzeptieren, wenn Sie eine Fahrt ein paar Tage später eingetragen haben, doch darauf sollten Sie sich nicht verlassen.
Der zentrale Unterschied ist selbstverständlich die Art und Weise, wie Sie Ihre Fahrten erfassen. Während Sie bei einem Fahrtenbuch auf Papier vielleicht schnell am Beifahrersitz die wichtigsten Daten ein dein Buch eintragen, können Sie bei App-Lösungen die Daten mit dem Smartphone erfassen.
Dass Sie Angaben vergessen oder das ganze Fahrtenbuch sogar verloren geht, gehört mit digitalen Lösungen zum Glück der Vergangenheit an. Außerdem bieten Softwarelösungen die Möglichkeit, die Daten anschaulich aufzubereiten und diese in verschiedenen Formaten zu exportieren. Diese gut aufbereiteten Daten sind auch im Falle einer Prüfung deutlich übersichtlicher als handschriftliche Einträge.
Fahrtenbuch App
Bei der Auswahl einer Fahrtenbuch-App sollten Sie darauf achten, dass das Finanzamt diese anerkennt. Andernfalls können Sie sich absichern, indem Sie das Fahrtenbuch über die App führen und im ersten Jahr auch noch ein händisches Fahrtenbuch schreiben. Werden die Aufzeichnungen aus der App dann akzeptiert, können Sie in Zukunft auf das manuelle Backup verzichten. Viele App-Anbieter machen in den AGB darauf aufmerksam, dass sie nicht garantieren können, dass die Aufzeichnungen durch das Finanzamt akzeptiert werden. Wichtig ist vor allem, dass die Daten nicht nachträglich geändert werden können.
Ebenso müssen Sie bei der Auswahl der App darauf achten, welche Funktionen diese vorweisen. Ist die App beispielsweise für mehrere Personen nutzbar, wenn ein Auto geteilt wird? Welche Auswertungen sind möglich und wie einfach ist die App zu bedienen?
Beispiele für Fahrtenbuch-Apps sind etwa vimcar oder Driverslog Pro. Beide Apps bieten Exportmöglichkeiten für die aufgezeichneten Daten in verschiedenen Formaten. Bei mehreren Fahrern gibt es die App Mileage Logbook oder für das iPhone die App iFahrtenbuch.
Welche App für Sie am besten passt, können Sie anhand Ihrer Fahten herausfinden.
Navigationssysteme mit Fahrtenbuch
Navigationssysteme mit Fahrtenbuch sind vergleichsweise weniger verbreitet als Apps, doch es gibt durchaus vollautomatische Lösungen dieser Art, beispielsweise von Taskx. Zu beachten ist, dass Sie selbst entsprechende Ergänzungen vornehmen müssen, etwa die Namen der Kunden eintragen, zu denen Sie gefahren sind und sortieren, welche Fahrten nun privat und welche beruflich waren. Das Navi bietet den Vorteil, dass gleich alle GPS-Daten vorhanden sind, doch gegenüber einer App ist es in Summe keine große Zeitersparnis.
Software
Professionelle Softwarelösungen für das Führen eines Fahrtenbuches bietet sich besonders für Unternehmen an, die mehrere Fahrzeuge haben oder womöglich sogar LKWs besitzen. Mit entsprechenden Softwarelösungen lässt sich hier nahezu alles tracken – von der gefahrenen Route, bis hin zu den eingehaltenen Pausen-Zeiten der Fahrer. Es gibt unterschiedlichste Softwarelösungen am Markt, beispielsweise von webfleet. Die Bandbreite ist enorm und wenn Sie eine Softwarelösung suchen, müssen Sie ausreichend Zeit investieren, um die vielen Angebote zu vergleichen, die hier am Markt verfügbar sind.
Dienstleister
Softwareanbieter agieren häufig auch als Dienstleister. Sie können Ortungen durchführen und Auswertungen liefern. Professionelle Dienstleister, die Fahrtenbücher erstellen, machen nur für größere Unternehmen Sinn beziehungsweise für all jene Unternehmen, die einen größeren Fuhrpark verwalten.
Fazit
Das Fahrtenbuch ist erstmal einiges an Bürokratie und niemand macht gerne genaue Aufzeichnungen über jede einzelne Autofahrt. Doch durch die genauen gesetzlichen Regelungen ist klar geregelt, welche Dokumentation nötig ist. Aufgrund der strengen Vorgaben sollten Sie sich unbedingt daran halten, das Fahrtenbuch nach bestem Wissen und Gewissen zu führen.
Glücklicherweise gibt es auch einen interessanten Anreiz, um das Fahrtenbuch exakt zu führen. Denn wer nicht die 1%-Regel nutzt, kann durch die Angabe der Kilometer, die beruflich bzw. privat gefahren wurden, Steuern sparen. Apps und Software-Lösungen sorgen dafür, dass das Führen des Fahrtenbuches zudem heute auch schon einfach und angenehm möglich ist.