Eine Kündigung kann sich als eine unangenehme Situation herausstellen. Wenn Sie als Arbeitnehmer eine Kündigung schreiben möchten, dann müssen Sie darüber hinaus ein paar rechtliche Grundlagen beachten. Mit einem Muster für ein Kündigungsschreiben durch den Arbeitnehmer können Sie sicher sein, die korrekte Form zu wahren.
Muster für Arbeitnehmer – Was steht in einem Kündigungsschreiben?
Ob Sie eine Kündigung mit oder ohne Vorlage erstellen – das Schreiben muss immer schriftlich eingereicht werden. Es ist nicht möglich, eine gültige Kündigung am Telefon auszusprechen oder per E-Mail oder Fax zu versenden. Weder als Arbeitnehmer noch als Arbeitgeber.
Der Inhalt des Schreibens muss absolut klar formuliert sein. Es darf kein Zweifel daran bestehen, dass es sich um eine Kündigung handelt.
Eine umfassende Vorlage für die Kündigung durch den Arbeitnehmer deckt alle relevante Bereiche ab. Im Folgenden sind die einzelnen Bereiche genau erklärt:
- Sowohl Ihr Name und Ihre Anschrift müssen im Schreiben zu sehen sein, als auch die entsprechenden Daten Ihres Arbeitgebers. Inkorrekte, veraltete oder fehlende Angaben unbedingt vermeiden. Besonders wichtig ist auch das richtige Datum – um nachzuweisen, dass die Kündigungsfrist eingehalten wurde.
- Im Betreff auf ungenaue Formulierungen verzichten. Am besten klar und deutlich das Schreiben mit dem Wort „Kündigung“ versehen. Wenn vorhanden, können Sie auch Ihre Personalnummer in das Betreff integrieren.
- Es bietet sich an, die korrekte Ansprechperson direkt zu adressieren. Finden Sie im Vorfeld heraus, ob Kündigungen durch die Personalabteilung oder den Chef persönlich gehandhabt werden. Keine allgemeine Ansprache verwenden.
- Der Textteil sollte nicht zu lang sein. Darauf verzichten, hier lang auszuholen und unnötige Floskeln einzubringen. Geben Sie an, dass es sich um eine Kündigung handelt. Nennen Sie den Zeitpunkt des Firmenaustritts und betonen Sie, dass die Kündigung fristgerecht eingereicht ist. Am besten die relevanten Daten im Text verwenden.
- Um das Kündigungsschreiben rechtsgültig zu machen, muss es durch den Arbeitnehmer unterschrieben werden. Es ist nicht ausreichend, den Namen einfach nur in Word zu schreiben. Auch eine Druckversion der eigenen Unterschrift ist nicht gültig.
Innerhalb der Probezeit kündigen
Oft stellen Arbeitnehmer bereits während der Probezeit fest, dass sie in dem Unternehmen keine berufliche Zukunft sehen. In dieser Kennenlernphase können beide Parteien entscheiden, ob es zu einem festen oder gar unbefristeten Arbeitsverhältnis kommen soll.
Die vertraglich festgelegte Probezeit beträgt zwischen vier Wochen und sechs Monaten. Innerhalb der Probezeit kommt eine verkürzte Kündigungsfrist zum Tragen. Das Arbeitsverhältnis kann sowohl durch den Arbeitgeber, als auch den Arbeitnehmer innerhalb von zwei Wochen beendet werden. Diese Frist ist gültig bis zum letzten Tag der Probezeit. Ist diese verstrichen, greift der gesetzliche Kündigungsschutz.
Ein Aufhebungsvertrag ist übrigens eine interessante Alternative zu einer ordentlichen Kündigung. Er kann in beidseitigem Einverständnis aufgesetzt werden. Er eignet sich unter anderem für Auszubildende oder nach einer Elternzeit sehr gut.
Ordentliche Kündigung durch Arbeitnehmer: Warum kündigen?
Es gibt viele Gründe, als Arbeitnehmer eine Kündigung zu schreiben. Offensichtlich sind Gegebenheiten wie ein Umzug in eine andere Stadt. Es ist nicht ratsam, sich von einem guten Arbeitsplatz zu trennen, weil man zum Beispiel den Chef nicht mag oder eine berechtigte Kritik ausgeübt wurde – insbesondere dann, wenn die Position für die weitere Berufskarriere ein wichtiger Punkt ist. Im Folgenden mögliche Gründe für eine Kündigung durch den Arbeitnehmer:
Sind Sie gesundheitlich angeschlagen, kann eine Kündigung durchaus die beste Option sein. Vor allem dann, wenn der Job Sie krank macht. Lange Arbeitszeiten, permanenter Stress durch Mitarbeiter und den Chef und unrealistische Leistungserwartungen können eine enorme Belastung ausüben. Hier lieber rechtzeitig den Stecker ziehen, als die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Die Gesundheit kann auch durch mangelnden Arbeitsschutz in Gefahr gebracht werden. Veraltete Maschinen oder unzureichende Schutzbekleidung sind da nur ein paar Beispiele. Weisen Sie Ihren Arbeitgeber auf die Situation hin und bitten Sie um die notwendigen Maßnahmen. Wird der Bitte nicht nachgekommen, ist eine Kündigung eine gute Wahl.
Eine gute Work-Life-Balance steht für immer mehr Arbeitnehmer im Mittelpunkt. Werden aber sehr viele Überstunden durch den Arbeitgeber vorausgesetzt, ist dies kaum möglich. Eine Neuorientierung kann da eine passende Lösung sein.
Auch der Wunsch nach neuen beruflichen Herausforderungen ist keine Seltenheit. Haben Sie zu viele Jahre in der gleichen Branche verbracht, kann der Quereinstieg in ein neues Berufsumfeld durchaus helfen, frische Motivation zu schaffen.
Zu Zeiten einer schwachen Wirtschaftslage kann es sein, dass Sie um Ihren Job bangen müssen. Und da die wenigsten von uns unkündbar sind, muss man sein Glück ja nicht herausfordern und darauf hoffen, dass es den Mitarbeiter am Nebentisch trifft. Wenn es also absehbar ist, dass die Firma in den kommenden Monaten Mitarbeiter entlassen muss, kann eine frühzeitige Kündigung den Weg zu neuen Anstellungen freimachen.
Außerordentliche Kündigung durch den Arbeitnehmer: Was ist zu beachten?
Eine Kündigung des Arbeitsvertrages durch den Arbeitnehmer kann als ordentliche oder als außerordentliche Kündigung ausgesprochen werden. Die außerordentliche Kündigung ist auch als fristlose Kündigung benannt.
Eine fristlose Kündigung ist dann rechtens, wenn es nicht zumutbar ist, in einem Unternehmen weiterhin beschäftigt zu sein – diese Möglichkeit können natürlich beide Parteien, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, in Anspruch nehmen.
Gründe für eine außergewöhnliche Kündigung können sein:
- Mobbing
- Beleidigungen
- Sexuelle Belästigung
- Kriminelles Vorgehen
Auch handgreifliche Übergriffe durch Vorgesetzte oder Bedrohungen durch den Arbeitgeber sind ein gültiger Grund. Des Weiteren kann eine fristlose Kündigung ausgesprochen werden, wenn Gehaltszahlungen über einen längeren Zeitraum ausbleiben.
Kündigungsvorlage bei befristetem Arbeitsvertrag
Ein weiterer Sonderfall für Kündigungen sind Anstellungen mit einem befristeten Arbeitsvertrag. Hier wird nicht mit einer gesetzlichen Kündigungsfrist gearbeitet. Das Ende des Arbeitsverhältnisses ist von Vertragsbeginn an festgelegt.
Eine außerordentliche Kündigung ist weiterhin möglich.
Ordentliche Kündigung vorbereiten – So vermeiden Sie Komplikationen
Wenn Sie eine Kündigung einreichen möchten, dann haben Sie sich wahrscheinlich ausreichend darüber Gedanken gemacht, ob es auch der richtige Schritt ist. Wenn Sie sich unsicher sind, ob eine Kündigung der richtige Schritt ist, versuchen Sie, Hilfe innerhalb der Firma zu finden:
- Gespräche mit Mitarbeitern
- Kontakt zur Personalabteilung
- Alternativen innerhalb der Firma suchen
Eine Kündigung ist nicht immer der einzige Weg aus einer ungünstigen Anstellung. Ist es zum Beispiel möglich, sich in eine andere Abteilung versetzen zu lassen, sollten Sie darüber nachdenken. Spezifische Probleme lassen sich oft auch durch ein direktes Gespräch mit Vorgesetzten klären. Eine Kündigung sollte die letzte Option darstellen.
Ist die Entscheidung aber gefallen, dann können Sie ein paar Punkte berücksichtigen, um die Abwicklung möglichst stressfrei zu gestalten. In jedem Fall hilft Ihnen dabei unsere Vorlage.
Arbeitsvertrag & Kündigungsfrist beachten
Dass eine schriftliche Kündigung eingereicht werden muss, das steht außer Frage. Aber wie genau sieht die Kündigungsfrist aus? Da es hier eine Vielzahl von Optionen gibt, ist ein Blick in den Arbeitsvertrag unumgänglich. Nur, wenn die vertraglich festgelegten Fristen eingehalten werden, ist eine Kündigung auch rechtskräftig.
Ein Arbeitgeber hat das Recht, die Kündigung zu verweigern, sind die Fristen nicht berücksichtigt. Vor einem Arbeitsgericht haben Sie dann schlechte Karten.
Eine Kündigung kommt für Vorgesetzte oder Firmenchefs selten aus dem blauen Himmel. Oft sind dem Entschluss zur Kündigung diverse Probleme vorausgegangen. Nicht selten kam es regelmäßig zu Gesprächen mit Führungspersonen oder Kollegen innerhalb der Firma. Dennoch ist davon auszugehen, dass nach dem Einreichen des Kündigungsschreibens mindestens ein weiteres Gespräch folgt.
Verlassen Sie den Job, weil Sie sehr unzufrieden sind, sollten Sie sich nicht zu einem emotionalen Gespräch hinreißen lassen. Denn Sie haben die notwendigen Schritte zum Verlassen der Firma bereits eingeleitet. Ein weiteres Streitgespräch ist unnötig belastend. Sollte es zu Anschuldigungen oder Drohungen durch den Arbeitgeber kommen, verweisen Sie darauf, dass die Kündigung fristgerecht eingereicht wurde.
Frühzeitig auf Arbeitssuche begeben
Planen Sie, möglichst nahtlos in einen neuen Beruf einzusteigen, unbedingt frühzeitig mit der Arbeitssuche beginnen. So vermeiden Sie es, längere Zeit ohne Einkommen dazustehen. Denn grundsätzlich gilt, dass nach einer Kündigung durch den Arbeitnehmer eine dreimonatige Sperre für das Arbeitslosengeld I verhängt wird. Ausnahmen machen da natürlich außerordentliche Kündigungen, zum Beispiel wegen Mobbings oder sexueller Belästigung.
Muster & Vorlagen als Arbeitnehmer richtig wählen
Sie finden online Hunderte von Vorlagen und Vordrucken für ein Kündigungsschreiben. Achten Sie bei der Wahl darauf, eine Vorlage zu nutzen, die sich leicht an Ihre individuelle Situation anpassen lässt.
Es ist nicht wichtig, ein aufregendes Design zu nutzen, um die Kündigung aufzusetzen. Vorlagen mit unnötig vielen Stilelementen sind oft nur schwer anzupassen. In einem solchen Word-Dokument kann das Löschen eines einzelnen Leerzeichens gleich das gesamte Layout zerschießen – dann ist eine Zeitersparnis nicht möglich.
Wird die ordentliche Kündigung vom Arbeitnehmer ausgesprochen, sollte die Vorlage auf unnötige Angaben wie Kontodaten verzichten. Die Fußzeile kann gänzlich frei bleiben.
Es gibt keine einheitliche Norm dafür, wie die Kündigung auszusehen hat. Ein typischer Stil ist allerdings die Verwendung von der Schriftart Arial oder Times New Roman und der Schriftgröße 11. Fettungen können für den Betreff zum Einsatz kommen. Formatierungen jeglicher Art sind darüber hinaus kaum notwendig.
Ideen für die Formulierung finden
Ein Muster für Kündigungsschreiben vom Arbeitnehmer hilft auch dabei, die richtigen Worte zu finden. Formale Texte sind nicht immer leicht in Worte zu fassen. In einer guten Vorlage finden Sie Inspirationen für Ihren Fließtext.
Mit einem ordentlichen Abschied im Gedächtnis bleiben
Eine Kündigung muss nicht das Ende des professionellen Verhältnisses bedeuten. Es kann immer sein, dass sich im Laufe der Karriere die Wege erneut kreuzen. Haben Sie einen bleibenden Eindruck damit hinterlassen, wie Sie die Kündigungsphase gehandhabt haben, sind solche Kontakte wesentlich angenehmer.
Sie benötigen vielleicht in ein paar Jahren eine Referenz durch Ihren ehemaligen Arbeitgeber. Oder Sie haben sich beruflich weiterentwickelt und wären nun daran interessiert, erneut in das Unternehmen einzusteigen, in einer besseren Position.
Verwenden Sie ein Muster für ein Kündigungsschreiben durch den Arbeitgeber, um die Formalien des Anschreibens nicht zu vergessen. Es dient darüber hinaus auch als Inspiration. Achten Sie immer darauf, inhaltlich korrekte und vollständige Angaben zu machen. Klar verständliche Formulierungen sind ebenfalls wichtig.